Seit dem 26. November ist es offiziell: Das Bündnis „Bochum bewegt Pflege“ wird als dauerhaftes Netzwerk fortgeführt. Mit der Unterzeichnung der Netzwerkvereinbarung endet das Projekt, das im Rahmen der Bochum Strategie gestartet wurde, erfolgreich und geht in eine neue Phase über. „Mit der Verstetigung des Bündnisses setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft der Pflege in Bochum. Gemeinsam wollen wir die Versorgung sichern und den Pflegeberuf attraktiver machen“, erklärte Sozialdezernent Jens Vieting bei der symbolischen Unterzeichnung.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, während Fachkräfte fehlen – bis 2049 werden in Bochum rund 900 Pflegekräfte zusätzlich benötigt. Das Bündnis setzt daher auf enge Zusammenarbeit von Unternehmen, Ausbildungsbetrieben, Pflegeschulen und weiteren Akteuren. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wertvoll und wirksam die enge Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen unserer Stadt ist. Mit dem gemeinsamen Projekt zur Stärkung und Sichtbarmachung der Pflege haben wir deutlich gemacht, dass Pflege eine tragende Säule der kommunalen Daseinsvorsorge ist – und dass sie die Aufmerksamkeit, Wertschätzung und strukturelle Unterstützung verdient, die ihrer Bedeutung entspricht“, betont Sabine Kesting, Pflegedirektorin des Katholischen Klinikums Bochum.
Auch Mario Kleist, Geschäftsführer der Augusta-Kranken-Anstalt, sieht im kontinuierlichen Austausch den entscheidenden Faktor: „Er schafft Verständnis füreinander, verbindet Wissen und führt zu Lösungen, die in der Praxis spürbar wirken. Um diese positive Entwicklung dauerhaft zu stärken, unterstützen wir den Schritt hin zu einem festen Netzwerk für die Pflege. Eine solche langfristige Zusammenarbeit hilft uns, zentrale Themen wie die Gewinnung neuer Fachkräfte, attraktive Arbeitsbedingungen, gute Ausbildungsbedingungen und die fachliche Weiterentwicklung koordiniert anzugehen.“
Zentrale Handlungsfelder sind die Nachwuchskräftesicherung und die Imageverbesserung des Berufsfeldes. Dr. Dirk Drenk Geschäftsführer der Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet unterstreicht die Dringlichkeit: „Gerade hier im Ruhrgebiet, wo der demografische Wandel besonders spürbar ist, ist eine gute Pflege unverzichtbar. Im Rahmen des Projekts wollen wir genau dafür sensibilisieren: Durch kluge Medienbeiträge in Kooperation mit den Netzwerkpartnern möchten wir auf das Berufsfeld aufmerksam machen und bei der Berufsorientierung junger Menschen unterstützen.“
Neben bewährten Formaten wie der Messe „Alice im Pflegeland“ oder Azubi-Speed-Datings sollen künftig auch neue Wege beschritten werden. Dazu gehören die Akademisierung der Pflege und der Aufbau einer besseren Datenbasis. Feras Daniel Hammad, Geschäftsführer der Familien- und Krankenpflege Bochum, sieht hier großes Potenzial: „Ziel ist es, gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die Pflegeberufe zu stärken und Bochum als Zentrum für innovative Pflegekonzepte und akademische Ausbildung zu positionieren.“
Das Netzwerk arbeitet gleichberechtigt und partizipativ, koordiniert durch eine Steuerungsgruppe. Alexander Mauer, Vorstand des Caritasverbandes Ruhr-Mitte e.V., fasst die Motivation der Partner zusammen: „Als Mitglieder im Netzwerk sind wir gleichermaßen unseren hohen Qualitätsstandards und unserem gesellschaftlichen Auftrag verpflichtet. Beides nachhaltig zu erfüllen, führt uns heute zusammen, um die großen Herausforderungen von Morgen gemeinsam bestehen zu können.“
Die Stadt Bochum bleibt Kooperationspartnerin und sichert die Einbindung in kommunale Strategien und Planungen wie der Pflegeplanung.
Pressemitteilung Stadt Bochum(27. November 2025)
Bild: Stadt Bochum