18. Mai 2022 Stefan Ott

Marco Bailly „Wir sind Wegbereiter.“

Marco Bailly, Leiter unseres Fachdienstes Autismus in Frechen, ist schon seit vielen Jahren Teil des FundK-Teams am Standort bei Köln und bildet zusammen mit seinen Kolleginnen Andrea Engbers-Schade und Kornelia Nolden das Büro-Trio.

Nach einer aufregenden Zeit des Umschwungs zwischen Schulbegleitung und tatkräftiger Unterstützung im Büro hat sich der gebürtige Aachener im Dezember 2018 dazu entschieden, die Leitung des Fachdienstes zu übernehmen. Was nach einem geradlinigen Karriereweg klingt, ist das Ergebnis einiger lohnender Richtungswechsel, die Marco Bailly letztlich ans Ziel und somit zu uns gebracht haben. Umso wertvoller sind daher all seine Erfahrungen, die er in dieser Zeit sammeln konnte. Sein Werdegang ist ein schönes Beispiel dafür, dass es nicht darauf ankommt, möglichst schnell in einen sicheren beruflichen Hafen einzulaufen, sondern auf sein Herz zu hören und sich nicht davor zu scheuen, einen Neuanfang zu wagen.

Angefangen hat alles mit einer Ausbildung zum Informationselektroniker, bei der er seine Affinität zu Technik ausleben konnte. Nach dem Abschluss arbeitete er ein Jahr in diesem Bereich, bis er im Rahmen seines Zivildienstes 2004/2005 eine Förderschule für geistige Entwicklung in Aachen kennenlernte. Das Abschlussgespräch mit der Schulleitung legte den Grundstein für seine heutige Arbeit. Von 2005 bis 2009 arbeitete er dort tagsüber als Schulbegleiter und drückte zusätzlich nochmal die Schulbank, um sein Abitur an einem Abendgymnasium nachzuholen. Während dieser Zeit, die er trotz des hohen Pensums rückblickend mit viel Spaß und Freude verbindet, bildete sich sein Berufswunsch weiter aus. Er war hochmotiviert und erkannte, dass er auf dem richtigen Weg war. Es folgte das Lehramtsstudium der Sonderpädagogik an der Uni Köln, das Erste Staatsexamen im Jahr 2015 und schließlich das Referendariat an der Anne-Frank-Schule in Wipperfürth, das er jedoch schlussendlich abbrach.

Fragt man ihn nach der besten Entscheidung seiner beruflichen Laufbahn, muss er nicht lange überlegen: „Der Abbruch meines Referendariats. Es ist mir nicht leichtgefallen, aber es war die richtige, wenn auch eine schwere Entscheidung.“ Sich mit 30 Jahren nochmal komplett neu zu orientieren, bedarf viel Mut, aber die Erfahrungen und Erlebnisse aus der Zeit als Lehramtsanwärter haben ihn darin bestärkt, sich auf andere Art für die Belange von Schülerinnen und Schülern einzusetzen und vor allem jenen eine Stütze zu bieten, die aufgrund ihres ganz individuellen Hintergrundes Schwierigkeiten haben, im Schulalltag zurechtzukommen. Die Arbeit beim Fachdienst ist ihm auch gerade deshalb so wichtig, denn sie bereitet jungen Menschen den Weg in ihre Zukunft.

Diese sieht auch für den Fachdienst selbst, nach nun zehn Jahren, äußerst vielversprechend aus: Die Abteilung wächst kontinuierlich weiter, sodass mittlerweile ein Höchststand an Mitarbeitenden verzeichnet werden kann.

Wir sind gespannt auf alles, was kommt und wünschen Marco Bailly weiterhin eine spannende Zeit beim Fachdienst Autismus.